Freitag, 25. Februar 2011

romantik fehlt

kein tag ist mehr vollendet

kein tag ist ganz

alle tage brechen

plötzlich ab. einfach so.

warum?

ich müsste eine woche lang in der unersättlichen liebkosung deiner heißesten innigsten zuneigung versinken bis ich, mehr aus heiterkeit und neugierde als aus wirklicher anteilnahme, wieder einen blick aus dem fenster zur welt werfen würde.
erst in diesem moment, da ich diesen blick wage, werde ich bereit sein, einen tag als ganzen anzunehmen und abzuschließen.



früher war es mal "zu viel zunge".
ich glaube es kaum, ich erinnere mich aber.
wo sind wir nur hingekommen, ich verdorre.
heute zerreißt es mich innerlich vor erregung und heimlicher, so schmerzhaft heimlicher glückseligkeit bei jedem kurzen, lieblosen zungenkuss, jeder berührung davon. und sie sind so rar diese berührungen.

weißt du, warum ich manchmal den eindruck erwecken könnte, vögeln wär mir besonders wichtig???
weil ich dir ja sonst nicht mal einfach so gerade meine hände im fleisch vergraben kann, weil ich nicht so meinen bauch auf deinen mehr lege, weil du mich nie vergleichbar lange fest umarmst und an dich drückst, weil es all diese spätpubertären und frischverliebten räume für uns nicht mehr gibt, du hast die wände dieser räume behutsam eingerissen, glaube ich zumindest, und jetzt liegt der nackte fußboden auf dem freien feld, aber ohne wände ohne decke, es ist kein raum mehr, den man betreten kann, es ist nur noch eine ahnung von etwas vergangenem.


ich will mir fasern aus dem herzen reißen um den raum wieder aufzubauen ich will lieber irgendwas anderes kaputt machen als das ganz zu verlieren. als zuzusehen wie die herbstblumen und gräser übers parkett unserer küsse unserer romantik wachsen.

früher haben wir das stunden gemacht, stunden stunden stunden.
sind die stunden jetzt tot?

ich bin noch genauso verliebt und bebend und brennend und verrückt und voller schmerz und wahn hin zu dir, wie ich es ganz am anfang vor mehreren jahren war, noch ganz ganz genauso verliebt.

und ich wünschte manchmal ich könnte dir deine routine in unserer meistens glücklichen beziehung einfach vorwerfen, wie man einem unachtsamen menschen vorwerfen kann, dass er etwas leichthin kaputt gemacht hat.

aber du bist nicht unachtsamer als ich, du bist einfach anders, du bedarfst anderer dinge als ich, und da du mich nicht so ganz verstehst, siehst du auch nicht wie wichtig es wäre, kannst es nicht sehen, für uns, mir einfach mal diese albernen wünsche (küssen) zu erfüllen. aber ich kann es dir nicht vorwerfen, ich bin so schlecht im vorwerfen und du bist voller selbstzweifel, ich habe es dir schon so oft vorgeworfen. und ich kann doch nicht aufhören dich zu vermissen, ich spüre das fehlen der vergangenheit die ich doch gegenwärtig riechen kann, ich spüre es doch auf den lippen und am ganzen leib.

denn das ist der grund, warum ich manchmal mitten in der nacht plötzlich furchtbar weinen muss: du küsst mich nicht mehr.

und alle tage zerbrechen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Ich war's nicht
Lila Blüten tauen sanft Auf dem verziehenden Dunst...
wilhelmina - 17. Mär, 01:49
Bei verschiedenen Gelegenheiten...
Bei verschiedenen Gelegenheiten ist die Kürze und Einfachheit...
steppenhund - 13. Mär, 10:28
Einspruch :)
Zufällig schaue ich heute auf twoday und sehe diesen...
steppenhund - 13. Mär, 00:53
Mozärtlich
Bin nicht sicher, aber vielleicht habe ich heute endlich...
wilhelmina - 12. Mär, 14:28
Ich hoffe, Sie werden...
Ich hoffe, Sie werden mir bekannt geben, wo ich weitere...
steppenhund - 23. Feb, 15:46

Links

Suche

 

Status

Online seit 5663 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 28. Sep, 13:21

Credits


Absurderes
Allgemeine Poesie
Anderes
Introduktion & Erklärungen
Liebeswirres
Zweifel
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren