Freitag, 17. April 2009

Das Versteck der Vertrautheit

Ergrünende Bäume wiegen sich genussvoll
in der zart wärmenden Sonne, die ihren Goldteppich
überdas öde Wasser streut.
Du hast recht, es hatte etwas Maritimes, Mediterranes.
Dein fuchsiges Gesichtchen.
Das Gesicht eines Gealterten, der noch nicht alt ist.
Es war so ein frühsommerlich heiterer Tag
Und wir spazierten spießig an den Ufern, wie an den Ufern unserer Liebe.
Beide haben wir den Glanz der Sonne beachtet, keiner ihn übersehen, den schimmrigen schönen Glanz auf der glatten Wasseroberfläche. Ich habe mehr seine Schönheit beschwärmt, heimlich und innig, er hat ihn pragmatich beurteilt und am Ende traurig genießend die Tiefe der vorübergehenden Wärme in die Lungen gesogen.
Wer von uns sei mehr zu verachten?
Und bin ich denn naiv, bzw. wie sehr?

Es war leise und die Luft mild und schmeichelig.
ich habe Angst etwas davon zu vergessen, es war so absurd und kostbar.
Wir haben beide nur eine Cola getrunken.
Du hast immer darauf geachtet genauso schnell/langsam das Glas zu leeren wie ich.
Der Himmel hinter deinem freundlichen verkniffenen Gesicht war rosa und die Wölkchen.
In den Bäumen zwitschern wirklich grüne Papageien.
Klein ung Grün.

Später reicht der Blick weiter. Das Wasser liegt nun in der Ferne und die Sonne längst auch. Rot geht der Mond über der sehr kitschigen Aussicht auf. Wir sitzen, stehen zwischen Blütenbäumen, beobachten das Blinken der Nachtlichter und das ferne rote Pulsen der Stadt im Nordosten. Du wendest dich mir zu ich küsse dich. Hinter deinem Gesicht die funkelnde Aussicht.
Und Stunden verstreichen, die Zeit tropft dahin wie ein Wasserhahn, keiner merkt, dass die Gläser bald alle gefüllt sein werden, es duftet köstlich und daher hört man nicht das Tropfen.
Wir tauschen Küsse aus und Zärtlichkeiten.
Meine Jungfräulichkeit schnurrt unbehaglich, ich liebe dich und zergehe in Angst, du berührst mich kaum. Bist selbst so verlegen, du großer Junge, dass du micjh lieber kitzelst.
Es ist das erste Mal,dass du zu mir sagst: "Ich bin verliebt"
Dabei wusste ich es längst (sonst hätte ich es dir nicht Wochen zuvor so unverfroren mitgeteilt).
Irgendwann in der tiefen Nacht fahren wir heim.
"Schlaf doch ein wenig." Sagst du, ich spüre deine Hand in meiner, umkrampfe sie verwirrt.
"Ich will doch deine Anwesenheit nicht verschlafen."
Nur ein Lächeln und ein Licht in deinem Herzen.
Ich sinniere melancholisch nd rekapituliere den gelungenen Tag.
Du merkst es und wir unterhalten uns darüber.
Draußen ist es dunkel, Autobahn und Bäume, die den weiten Blick verbergen.
Ja, Komisch. Es ist noch gar nicht vorbei, aber kaum ist der Rückweg angetreten, wird man melancholisch - wie du immer sagst: schwermütig. Lächeln, Stille.
Als wir noch auf dem Gipfel der Aussicht uns kuschelten, floss das Gespräch in eine intime Richtung, als du erwähntest, dass du "unehelich" seist, geradezu nicht gewollt. Und ich spürte den tiefen,tiefen Knacks in deiner Persönlichkeit, deine dir zu eigene Kühle gab deine Verletzlichkeit und deine ungeahnte Trauer preis, du fühltest dich niemals gewollt, vielleicht irgendwie geliebt, aber nur notgedrungenermaßen. Der inzwischen weißliche Mond schwebte fast voll. Leise sagte ich zu dir, als das Gespäch abklang: "Ich befürworte deine Existenz in all ihren Facetten" Sehr klar sprach ich den Satz aus, und ein bisschen sanft. Es war überaupt nicht albern. Ich spürte dein Lachen, ich weiß nicht, ob ich es hörte, mein Kopf lag an deiner Schulter, vergraben im Duft des eigenen Haares, die Lichtpunkte der Aussicht blinkten sich behutsam durch die Dunkelheit in meine halb geöffneten Augen und ich spürte dein Lachen, dein Lächeln und die Wärme, die dir im Herzen aufging.
Der Abschied tat kaum weh, denn er war so sehr erfüllt von der Süße der voranggangenen Stunden.
Minuten später schrieb ich in mein Notizbüchlein, nach obn eingeschleuster Beobachtung, kurz bevor ich das letzte Nachtlicht löschte:
Ich weiß nicht, wie es weitergehen sol
Mir ist ein bisschen mulmig und bisschen ängstlich und
Ich. Vermisse! Dich. Schon.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Ich war's nicht
Lila Blüten tauen sanft Auf dem verziehenden Dunst...
wilhelmina - 17. Mär, 01:49
Bei verschiedenen Gelegenheiten...
Bei verschiedenen Gelegenheiten ist die Kürze und Einfachheit...
steppenhund - 13. Mär, 10:28
Einspruch :)
Zufällig schaue ich heute auf twoday und sehe diesen...
steppenhund - 13. Mär, 00:53
Mozärtlich
Bin nicht sicher, aber vielleicht habe ich heute endlich...
wilhelmina - 12. Mär, 14:28
Ich hoffe, Sie werden...
Ich hoffe, Sie werden mir bekannt geben, wo ich weitere...
steppenhund - 23. Feb, 15:46

Links

Suche

 

Status

Online seit 5679 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 28. Sep, 13:21

Credits


Absurderes
Allgemeine Poesie
Anderes
Introduktion & Erklärungen
Liebeswirres
Zweifel
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren