Samstag, 29. November 2008

Welteinsamkeit

Der Tag heute hatte schon beim frühen Erwachen einen seltsamen Knacks.
Zerbrochen ist er später, als ich aus der Autofensterscheibe träumte und staunte über die Weite der Felder und die hohen Bäume am Horizont beahnte, in süßem Anflug von seliger Sehnsucht.
Und ich dachte mir: das ist es, was wirklich passiert auf dieser Erde: Wiese, Bäume, Gräser. Das ist, was wirklich ist. Das einzige.
Und ich dachte mir: ich will ein egoistischer Selbstästhet sein, indem ich all dies mir zu eigen mache! Ich werde mich mit dem Gesicht nach unten in die hohen Felder werfen und mit den Insekten atmen, den Duft der Wiese flüstern und dann singen und rufen "Ich habe einen BEZUG zur WELT! Zu dem, was ist!" Und immer wieder "ICH HABE EINEN BEZUG ZUR WELT!"
Und das monotone leise Rauschen des bulligen Mercedes belächelte väterlich verhöhnend meine brauchende Innerlichkeit, ohne ihr einen Moment von Wahrhaftigkeit abgewinnen zu können.

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