wieder da
ich sitze vor diesem jungen
(es fällt mir schwer zu sehen, dass er auch ein mann ist)
ich sehe, dass er mir nicht gerade gefällt
er hat ein komisches mal am auge
zigarettenrauch verschleiert sein gesicht
wenn sich der rauch verzieht, sieht man die augenringe
und die blässe
er hat runde feste hände sie sind immer warm
der whisky fließt seine kehle hinab und er verzieht keine miene
er gefällt mir nicht besonders
nur zufällig binde ich an ihn eine erinnerung
die erinnerung an mein früheres ich
ein ich, in dem hingebung und angst einander sanft die hand reichten
ein ich, das keine liebesgrenzen kannte aber deren erfüllung fürchtete mehr als angemessen
ein ich, das sich ganz klar war: dass man ihn lieben muss, auch wenn man ihn nicht erträgt
so sitze ich vor diesem jungen (ich bin nicht sicher, ob er schon ein mann ist)
und versuche scharf in ihn hinein zu blicken
blicke verträumt an ihm vorbei
und wenn er meine augen fängt
fängt er sie irritiert zärtlich und manchmal nicht ernsthaft genug
dann frage ich mich: welchen teil der möglichkeiten will er nicht sehen - meine oder seine?
will er es nicht so halten, dass ich weiß, wie er mich liebte?
will er es vermeiden, dass meine erinnerung ihn ersetzt?
ich weiß nicht, was er fühlt
und der zigarettenrauch hängt zwischen uns wie ätzende flammen
kann ihn nicht durchdringen
er umgibt sich mit whisky und zigaretten
er schirmt sich ab mit dem, was mich anwidert
aber manchmal
für schmale sekunden
sieht er hindurch zu mir in meine augen
und die blicke treffen sich, genau wo sie sind
und der schmerz ist wieder da
und die ahnung
und die angst
und die erinnerung
an liebe.
(es fällt mir schwer zu sehen, dass er auch ein mann ist)
ich sehe, dass er mir nicht gerade gefällt
er hat ein komisches mal am auge
zigarettenrauch verschleiert sein gesicht
wenn sich der rauch verzieht, sieht man die augenringe
und die blässe
er hat runde feste hände sie sind immer warm
der whisky fließt seine kehle hinab und er verzieht keine miene
er gefällt mir nicht besonders
nur zufällig binde ich an ihn eine erinnerung
die erinnerung an mein früheres ich
ein ich, in dem hingebung und angst einander sanft die hand reichten
ein ich, das keine liebesgrenzen kannte aber deren erfüllung fürchtete mehr als angemessen
ein ich, das sich ganz klar war: dass man ihn lieben muss, auch wenn man ihn nicht erträgt
so sitze ich vor diesem jungen (ich bin nicht sicher, ob er schon ein mann ist)
und versuche scharf in ihn hinein zu blicken
blicke verträumt an ihm vorbei
und wenn er meine augen fängt
fängt er sie irritiert zärtlich und manchmal nicht ernsthaft genug
dann frage ich mich: welchen teil der möglichkeiten will er nicht sehen - meine oder seine?
will er es nicht so halten, dass ich weiß, wie er mich liebte?
will er es vermeiden, dass meine erinnerung ihn ersetzt?
ich weiß nicht, was er fühlt
und der zigarettenrauch hängt zwischen uns wie ätzende flammen
kann ihn nicht durchdringen
er umgibt sich mit whisky und zigaretten
er schirmt sich ab mit dem, was mich anwidert
aber manchmal
für schmale sekunden
sieht er hindurch zu mir in meine augen
und die blicke treffen sich, genau wo sie sind
und der schmerz ist wieder da
und die ahnung
und die angst
und die erinnerung
an liebe.
wilhelmina - 12. Jan, 16:01